Theke aus Stangen

Für eine Lounge galt es ein Möbel zu entwerfen, das mehrere Funktionen erfüllen musste. Als Alternative zu den auf Veranstaltungen omnipräsenten und in diesem Fall gänzlich unerwünschten runden Stehtischen sollten die Gäste die Möglichkeit haben, sich in Nahdistanz unterhalten zu können. Dabei müssen die jeweils einander gegenüber stehenden Personen ihre Teller und Gläser vor sich abstellen können. Bei einer anderen Nutzung sollte hier Infomaterial oder ein Buffet präsentiert werden können.

Zudem muss das Möbel auch als Raumteiler eingesetzt werden können. Im konkreten Fall sollte zu Beginn der Veranstaltung der Strom der Eintretenden behutsam ins Rauminnere gelenkt werden. Hinzu kam, dass das Möbel in dem nicht allzu großen Raum nicht zu präsent in Erscheinung treten sollte.

Der fertige Entwurf sah eine geschwungene Theke vor. Diese greift die Wendelung der Zugangstreppe auf und lässt sie langsam in Richtung der Bar im Rauminneren auslaufen. In Höhe und Tiefe der Nutzfläche gibt die Theke Gästen die Möglichkeit einander gegenüber zu stehen, sich aufzustützen und ein Gespräch selbst bei größerer Veranstaltungslautstärke in angenehmer Distanz zueinander führen zu können.

Dabei finden zwei Essteller in der Tiefe von 50cm auf der Thekenfläche Platz. In Kombination mit der Gesamtlänge von 3 Metern lassen sich zudem Buffets, Infomaterial oder auch Ausstellungsexponate präsentieren. Die Theke besteht aus identisch dimensionierten Tisch- und Fußplatten oben und unten. Verbunden sind diese durch insgesamt 80 asymmetrisch angeordnete Rundstäbe.

Diese ergeben eine leichte, lichtdurchlässige Präsenz – nicht zuletzt durch die geringe Materialmenge. Passiert man die Theke, öffnen und schließen sich durch die unterschiedlichen Anordnungen der Rundstäbe immer wieder Abschnitte. Der Raum auf der anderen Seite wird sichtbar, Licht kann den ganzen Raum durchfluten und dieser wirkt nicht unnötig verkleinert.